Vergleich IGS-OBS
In den letzten Jahren sind in Niedersachsen viele neue Integrierte Gesamtschulen (IGS) errichtet worden, und auch in Zukunft wird
es noch einige weitere neue Gesamtschulen geben. Da diese Schulform bereits seit über 30 Jahren existiert, ist sie mehr oder weniger bekannt
als Vorzeigeschule für integrierten Unterricht. Dagegen gibt es die Oberschule (OBS) erst seit wenigen Jahren, so dass sich in weiten
Teilen der Bevölkerung noch keinen Namen machen konnte. Da Oberschulen ebenfalls integriert arbeiten, liegt es nahe, einen
Vergleich zwischen IGS und OBS aufzustellen. Zunächst zu den Gemeinsamkeiten:
- Es gibt keine Schulzweige (HS / RS / Gymnasium). In jede Klasse gehen leistungsstärkere und leistungsschwächere Schüler. Dies wird
bis zum Ende der zehnten Klasse beibehalten. Die Empfehlung der Grundschule hat keinen Einfluss auf die Schullaufbahn.
- In den Hauptfächern Mathematik, Deutsch und Englisch werden Kurse gebildet. Schüler mit ähnlichem Leistungsvermögen in einem Fach werden also
gemeinsam unterrichtet. Der Wechsel in einen anderen Kurs ist zu jedem Zeugnistermin und ganz unbürokratisch möglich.
- Welchen Schulabschluss ein Schüler bekommt, hängt sowohl von den Zensuren in den einzelnen Fächern, als auch von den Kursen ab.
Die Bestimmungen für die IGS und für die OBS sind identisch.
- An beiden Schulformen können dieselben Abschlüsse erreicht werden.
Und worin bestehen die Unterschiede?
- Für Oberschulen sind kleinere Klassen vorgesehen, maximal dürfen 28 Kinder in einer Klasse beschult werden. An der OBS Hodenhagen
wird diese Zahl in keinem Jahrgang erreicht, eine Klasse hat durchschnittlich 20 Schüler. An einer IGS dürfen 30 Kinder in einer Klasse sein, was
in vielen Fällen auch ausgeschöpft wird, denn eine IGS ist als ein großes System geplant.
- An der IGS können bis einschließlich Klasse 8 Berichtszeugnisse erteilt werden, was in den meisten Fällen auch so gehandhabt wird. An Oberschulen
müssen Zensurenzeugnisse erteilt werden, Berichtszeugnisse sind nicht erlaubt.
- An einer IGS ist der Anteil der musisch-künstlerischen Fächer größer. An der OBS Hodenhagen wird dagegen mehr Zeit für die Hauptfächer Mathematik, Deutsch und Englisch verwendet
(während der Klassen 5-10 insgesamt acht Stunden mehr als an einer IGS).
- Die Berufsorientierung, also die Vorbereitung auf den Einstieg ins Berufsleben ist in den Bestimmungen für die OBS stärker verankert und beginnt früher. Bereits in
Jahrgang 7 führen wir Kurse zur Berufsorientierung durch, schreiben die ersten Bewerbungen und besichtigen Betriebe.
- Die stärkere Ausrichtung der Oberschulen auf den Beruf spiegelt sich auch in den so genannten Profilen wider, die in den Jahrgängen 9 und 10 angeboten werden. Mit den
Fächern "Gesundheit und Soziales" und "Technik" bereiten sie gezielt auf den Besuch des beruflichen Gymnasiums in Walsrode vor, an denen dieselben
Fachrichtungen angeboten werden.
- Die Kurse in Mathematik, Deutsch und Englisch beginnen an der OBS Hodenhagen ein Jahr früher als an einer IGS.
- An einer IGS werden in der Regel Kurse auf zwei Anforderungsstufen (G und E) erteilt. In Ausnahmefällen kann nach drei Anforderungsstufen differenziert werden.
An der OBS Hodenhagen werden in den Jahrgängen 6 und 7 zwei Anforderungsstufen angeboten und in den Jahrgängen 8 bis 10 drei Anforderungsstufen.
- An einer IGS ist ein Sitzenbleiben nicht vorgesehen. An der Oberschule Hodenhagen ist das Sitzenbleiben grundsätzlich möglich, die einzige Ausnahme bildet der Jahrgang 5.
- Der Umfang des Ganztagsangebots ist von IGS zu IGS verschieden: Es gibt Schulen, an denen vier Nachmittage pro Woche verpflichtend sind, es gibt aber Schulen, an
denen der Nachmittagsunterricht vollkommen freiwillig ist. Viele Schulen halten es so wie die OBS Hodenhagen: Es gibt eine Mischung aus freiwilligen und verbindlichen Angeboten.
In Hodenhagen müssen alle Schüler zwei Mal pro Woche am Nachmittagsunterricht teilnehmen.
Die tabellarische Übersicht stellt die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den beiden
Schulformen übersichtlich dar.