Seit März 2024 arbeitet das engagierte Lehrerkollegium daran, das Lernen an der OBS Hodenhagen umzugestalten. Im Kern geht es darum, dass alle Schülerinnen und Schüler individuell lernen können. Das bedeutet, dass sie mehr Wahlmöglichkeiten bekommen, in ihrem eigenen Tempo lernen dürfen und mitverantwortlich dafür sind, wie viel sie sich vornehmen. So zu lernen, ist erst einmal ungewohnt, aber erfolgreich, wie Schulleiter Welk betont: „Wir erfinden das Rad ja nicht neu, sondern übernehmen gute Ideen, die sich an anderen Schulen bereits bewährt haben.“
Damit alle Schülerinnen und Schüler die bestmöglichen Lernergebnisse erreichen, wird die Hodenhagener Schule durchgängig Aufgaben mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad bereitstellen. Ziel ist, dass alle in jedem Fach genau das bearbeiten, was sie auch bewältigen können.
Zum individuellen Lernen gehört auch eine regelmäßige persönliche Beratung: Einmal pro Woche trifft sich alle Schülerinnen und Schüler mit ihrer betreuenden Lehrkraft zum Einzelgespräch und besprechen den Lernfortschritt: Habe ich meine Ziele der letzten Woche erreicht? Was nehme ich mir für die nächste Woche vor? Diese wöchentliche Beratung fördert die Motivation und sorgt dafür, alle Anforderungen im Blick zu behalten.
Viele andere Punkte gehören ebenfalls zum neuen Schulkonzept: etwa eine digitale Lernplattform, die den eigenen Lernfortschritt sichtbar macht, und der Einsatz von Tablets, mit denen Aufgaben online abgerufen werden. Befürchtungen, dass die Schülerinnen und Schüler dann den ganzen Tag nur noch auf den Bildschirm starren werden, sind aber unbegründet. Zum einen werden viele Aufgaben weiterhin handschriftlich bearbeitet, zum anderen gibt es auch Lernangebote, in denen ganz ohne Tablet gelernt wird.
Dennoch werden alle Schülerinnen und Schüler ein eigenes IPad benötigen. „Zum Glück haben wir etliche Leihgeräte, so dass ein Drittel unserer Schülerschaft davon profitieren kann“, betont Welk. Um einen finanziellen Ausgleich für die Kosten eines IPads zu schaffen, müssen die Eltern zukünftig keine Leihgebühr mehr für die Schulbücher zahlen.
Trotz der Neuerungen bleiben einige Dinge unverändert: Zum Beispiel wird es immer noch Zensurenzeugnisse geben und am Ende der neunten bzw. zehnten Klasse werden die gleichen Abschlüsse vergeben wie bisher. Außerdem umfasst das Lernangebot weiterhin die Niveaus der Realschule, der Hauptschule und der Förderschule Lernen. Ein gymnasiales Angebot ist auch in Zukunft nicht vorgesehen.
Mit dem neuen Konzept wird die Schullandschaft im südlichen Heidekreis vielfältiger. „Die Eltern haben dann für ihre Kinder eine größere Palette unterschiedlicher Schulen zur Auswahl“, hebt Welk hervor. Grundsätzlich steht die Oberschule Hodenhagen allen Schülerinnen und Schülern offen, die in der Samtgemeinde Schwarmstedt oder in der Samtgemeinde Ahlden wohnen.
Anmeldungen für die kommenden fünften Klassen sind vom 29. April bis zum 13. Mai 2025 möglich. Aber auch die Schülerinnen und Schüler, die einen höheren Jahrgang besuchen und auf die Hodenhagener Schule wechseln, werden beim individuellen Lernen dabei sein: Das neue Konzept gilt ab August 2025 für alle Klassen gleichermaßen.