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Unser Wald
In unmittelbarer Nähe zu unserem Schulgebäude, südlich des Eingangs zur Schulturnhalle gelegen, befindet sich ein äußerst interessanter Restbestand eines ursprünglichen Mischwaldes. Da einer der Schwerpunkte unseres Biologieunterrichts auch auf die Erforschung der Biotopform „Wald“ ausgerichtet ist, bot es sich an, im Rahmen der diesjährigen Projektwoche mit einer Gruppe Schüler der 5. und 6. Realschulklasse diese Waldfläche intensiver zu untersuchen.
Um eine Aussage über die Entstehung eines Waldes geben zu können, ist es erforderlich, sich mit den Bodenverhältnissen der entsprechenden Waldfläche auseinander zu setzen. So erforschten wir am 1. Projekttag den Aufbau des Waldbodens. Anhand von Film-und Videomaterial machten wir uns in der Theorie über die Entstehung der Landschaft in der Norddeutschen Tiefebene seit Ende der letzten Eiszeit, vor ca. 20.000 Jahren, kundig. Anschließend stellten wir vor Ort an einem sogenannten Bodeneinschlag fest, dass auch unser Wäldchen auf Sandablagerungen gedeiht, die im Verlauf etlicher tausend Jahre, ohne eine Beeinträchtigung durch den Menschen, von den Schmelzwässern der abtauenden Gletscher und den modellierenden Kräften des Allerursprungtales, geschaffen wurden. Anhand der unterschiedlichen Farbgebung und Einlagerungen der verschiedenen Bodenschichten, lässt sich die Bodenstruktur gut erkennen.
Um eine noch genauere Aussage über die Entstehung unserer Waldfläche geben zu können, fällten wir am 2. Projekttag eine Kiefer und zählten anschließend an zugeschnittenen Baumscheiben die einzelnen Jahrringe aus. Wir kamen zu dem Ergebnis, dass die ältesten Bäume unseres Schulwaldes mindestens seit 120 Jahren an dieser Stelle stehen. Also dort schon standen, lange bevor das Schulgebäude oder die Turnhalle errichtet wurden. Ein weiterer Hinweis darauf, dass sich die Waldfläche auf den Resten einer ursprünglichen, unberührten Allerdüne befindet.
Eine weitere interessante Entdeckung machten wir am 3. Projekttag, als wir eine Pflanzenbestandsaufnahme unserer Waldfläche durchführten. Allein an Baumarten fanden wir folgende: Bergahorn, Spitzahorn, Feldahorn, Stieleiche, Birke, Kiefer, Kastanie, Sommerlinde, Kirsche und Eberesche. An Sträuchern entdeckten wir: Liguster, Weißdorn, Schwarzdorn, Haselnuss, Holunder, Heckenrose, Pfaffenhütchen, Eibe, Faulbaum und Ilex. Von den krautigen Pflanzen seien nur Brombeere, Himbeere, Springkraut, Labkraut und die Brennessel erwähnt. Es zeigte sich also, dass auf dieser kleinen Fläche neben den verschiedenen Bestandesschichten eines Waldes auch die Baumartenzusammensetzung eines Mischwaldes vorhanden ist.
Der vierte Projekttag diente der Vertiefung unserer gewonnenen Erkenntnisse in einem „richtigen, großen“ Wald mit Picknick auf einem riesigen Holzstapel, einigen Spielen und einem Waldquiz. Außerdem kontrollierten wir täglich einige Bodenfallen, die wir am 1. Tag in den Waldboden eingebaut hatten. So wollten wir Insekten und sonstige Kleintiere des Waldes nachweisen.
Am letzten Tag beschäftigten wir uns mit dem Ausbau der Bodenfallen, der mikroskopischen Untersuchung der Bodenstreu, einer abschließenden Säuberungsaktion und der Protokollierung unserer Untersuchungen.